Delegationsreise nach China mit Wirtschaftsministerin Dr. Hoffmeister-Kraut

Einführung
Gemeinsam mit rund 60 Vertretern aus Wirtschaft, Verbänden und Forschung durfte Bytefabrik.AI Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut auf ihrer Delegationsreise nach China begleiten. Im Fokus: intelligente und vernetzte Transportlösungen sowie Robotik – zwei Themen, die sich auch in unseren Kundenprojekten täglich berühren. Auf dem Programm standen u. a. Gespräche und Unternehmensbesuche in Peking, Guangzhou und Shenzhen bei namhaften Unternehmen wie Xiaomi, XPeng, WeRide und Tencent.
Warum wir dort waren
Bytefabrik.AI hilft Fertigungsunternehmen, Maschinen- und Prozessdaten nutzbar zu machen – von Maschinendatenerfassung bis zur KI-gestützten Ursachenanalyse. Genau hier entsteht in China Tempo: autonome/assistierte Mobilität, Sensorik und Robotik wachsen zusammen, getrieben von dichten Innovationsökosystemen und kurzen Iterationszyklen. Die Reise war für uns eine verdichtete Marktsonde: Welche Technologien sind produktionsreif? Wo liegen Integrationshürden? Und welche Entwicklungen zeichnen sich für die nächsten Jahre ab?
Als aufstrebendes Tech-Unternehmen in Baden-Württemberg war es für uns eine große Ehre, die Wirtschaftsministerin begleiten zu dürfen. In einer Woche vollgepackt mit spannenden Eindrücken und Gesprächen konnten wir wertvolle Einblicke in den chinesischen Markt gewinnen und unser Netzwerk erweitern.

Chinas Open-Source-Ökosystem
Als Initiatoren der Open-Source-Lösung Apache StreamPipes verfolgt Bytefabrik.AI seit Gründung ein offenes Softwaremodell. Gerade im IIoT-Umfeld sind die Herausforderungen bzgl. Datenerfassung, Datenmanagement und Datenharmonisierung sehr komplex - gilt es doch, eine Vielzahl von Maschinen und Anlagen unterschiedlicher Hersteller so zu integrieren, dass darauf aufbauende Datenanalysen Mehrwerte bringen, die direkten Einfluss auf Produktionskennzahlen haben.
Die technischen Hürden, die vor konkreten Prozessverbesserungen stehen, sind dabei bei allen fertigenden Unternehmen sehr ähnlich. Mit Apache StreamPipes gibt es eine offene Basis, die die wichtigen Aspekte des Datenmanagements abnimmt und so den Weg für individuelle, wertschöpfende Anwendungen ebnet. Deshalb glauben wir an Open Source - eine Bündelung von Ressourcen, die es allen Beteiligten ermöglicht, schneller voranzukommen.
In China ist Open Source ein zentraler Baustein für Innovationen – und wird von Unternehmen wie Tencent und Forschungseinrichtungen massiv vorangetrieben. Nicht nur in der Apache Software Foundation, in der auch unser Projekt Apache StreamPipes aufgehangen ist, gibt es mittlerweile eine Vielzahl von Projekten (z.B. die Zeitreihendatenbank Apache IoTDB), die von chinesischen Unternehmen initiiert oder maßgeblich mitgetragen und heute von den weltgrößten Unternehmen verwendet werden.

Unternehmensbesuche
Die Delegation war in zwei Teildelegationen aufgeteilt, die sich mit den beiden Themen "intelligente Transportlösungen" und "Robotik" beschäftigten. Bytefabrik.AI war Teil der Gruppe "intelligente Transportlösungen", die sich nicht nur mit autonomen Fahrzeugen, sondern auch mit der Zuliefererindustrie und der Vernetzung von Fahrzeugen beschäftigte.
Bei ca. 4 Unternehmensbesuchen pro Tag über eine Woche gibt es zu viele Eindrücke, um sie hier alle zu schildern. Daher hier nur einige Highlights:
- Xiaomi: Der Elektronik- und Smartphone-Hersteller hat in den letzten Jahren massiv in die Entwicklung von Elektrofahrzeugen investiert. In einem beeindruckenden Werk am Rande von Peking ist eine hochmoderne automatisierte Produktion entstanden, in der u.a. das Fahrzeug SU7 hergestellt wird.
- WeRide: WeRide ist ein führendes Unternehmen im Bereich autonomes Fahren. In einem spannenden Gespräch mit Führungskräften des Unternehmens konnten wir mehr über die Technologie erfahren. Besonders beeindruckend waren mehrere Probefahrten mit verschiedenen Fahrzeugen im realen Stadtverkehr.
- XPeng: XPeng ist ein weiterer stark wachsender Hersteller von Elektrofahrzeugen, der bereits in Deutschland aktiv ist. In einem Werk in Guangzhou konnten wir mit Vertretern der Unternehmensführung Einblicke in die chinesische Perspektive auf die Zukunft der Mobilität gewinnen.
- Tencent: Als eines der größten Internetunternehmen der Welt spielt Tencent eine zentrale Rolle im chinesischen Tech-Ökosystem. Das Angebot von Tencent geht dabei weit über die bekannte "WeChat"-Superapp hinaus und umfasst u.a. Cloud-Dienste, KI-Entwicklungsplattformen und Open-Source-Initiativen.
- Drohnen: Zahlreiche Unternehmen beschäftigen sich mit dem Einsatz von Drohnen für Logistik- und Transportaufgaben. Hervorzuheben ist z.B. Phoenix Wings, das Drohnen für die Paketzustellung entwickelt und bereits in mehreren Städten im Einsatz ist. GeoAI entwickelt neben Drohnen auch eine beeindruckende Softwareplattform für die Steuerung und Überwachung von Drohnenflotten.



Takeaways
China ist in vielen Bereichen der Digitalisierung und Vernetzung von Fahrzeugen und Maschinen bereits sehr weit. Die Innovationszyklen sind kurz, und es wird massiv in neue Technologien investiert. Es besteht eine Mentalität der schnellen Umsetzung und des Lernens durch Machen, die beeindruckend ist. Durch kurze Entscheidungswege werden neue Technologien entwickelt, evaluiert und verbessert. Unternehmen und Mitarbeiter sind mutig, neue Technologien auszuprobieren und lernen dadurch schnell.
Wir bedanken uns beim Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg für die Einladung und die hervorragende Organisation der Reise. Wir nehmen viele spannende Eindrücke mit!
